Liebe Leserinnen und Leser,
in meinem zweiten Blogeintrag möchte ich Ihnen etwas mehr von meinem Studium in Querétaro berichten.
Nachdem ich meine letzte Klausur in Deutschland geschrieben hatte, flog ich zwei Tage später nach Querétaro wo das Semester direkt losging. In den ersten Tagen wurde ein buntes Programm aus Einführungsveranstaltungen, Begrüßungszeremonien und informellen Veranstaltungen zum Austausch unter mexikanischen und internationalen Studenten geboten. Hierbei wurden erste Freundschaften geschlossen und wir konnten uns zusammen auf die neue Universität und die neue Kultur einstellen.
Im Anschluss begannen die Vorlesungen und es wurden schnell einige Unterschiede zum deutschen Hochschulsystem deutlich: Die Vorlesungen waren allesamt Pflichtveranstaltungen, jede Woche gab es Hausaufgaben und dazu unzählige Projektarbeiten. Dementsprechend hoch war das Arbeitspensium über das ganze Semester. Da die Hausaufgaben und Projektarbeiten jedoch benotet werden, bedeutet dies auch weniger Abhängigkeit von der abschließenden Klausur am Ende des Semesters (diese zählt, je nach Vorlesung, zwischen 20% und 30% der Gesamtnote). Wenn man über das Semester hinweg gut mitgearbeitet hat, kann man doch recht entspannt in die letzte Klausurenphase gehen.
Neben einem Spanisch Intensivkurs habe ich mich entschieden, fünf weitere Vorlesungen zu besuchen: „Intercultural Negotiation and Communication“, „International Trade Agreements“, „Entrepreneurship“, „Innovation and Systainability Management“ und ein Seminar zum Thema „International Relations“. Wie man sehen kann habe ich ein breites Spektrum an Themen für das Semester gewählt, einige davon in Bereichen die ich in Deutschland nicht hätte wählen können. Dies ist für mich einer der größten Vorteile eines Auslandssemesters: Kurse und Themen wählen zu können, die so an meiner Heimatuniversität nicht angeboten werden.
Insbesondere „International Relations“ erwies sich als ein sehr spannendes Thema, hier hatte ich im Rahmen einer Seminararbeit die Möglichkeit mich mit dem Einfluss von Lobbying auf den politischen Entscheidungsfindungsprozess zu beschäftigen. Darüber hinaus entwickelten wir in einer Gruppe von 4 Studenten in der Entrepreneurship Vorlesung ein sehr spannendes Projekt mit dem Ziel, die Sicherheit der Studenten hier an der Uni zu verbessern: Gerade in den Zeiten der Prüfungsphasen sind die Studenten bis spät in die Nacht an der Universität – um diese Uhrzeit wird es nicht mehr empfohlen, alleine nach Hause zu laufen. Nachdem wir dieses Problem erkannt hatten, haben wir uns zum Ziel gesetzt eine Plattform zu entwickeln, die es Studenten ermöglicht „Laufgruppen“ zu bilden, um auch nachts sicher nach Hause kommen zu können. Ein Video dazu können Sie hier (https://vimeo.com/240242716) ansehen.
Nun bin ich bereits am Ende des Semesters angekommen und schaue auf einen sehr spannenden akademischen Austausch zurück. Ich habe viel gelernt, mich persönlich wie auch fachlich weiterentwickelt. Es sind viele neue Freundschaften entstanden, mit Menschen aus den unterschiedlichsten Teilen der Welt. Jetzt freue ich mich darauf, im Dezember Mexiko entdecken zu können und im Januar dann ein dreimonatiges Praktikum bei Mercedes-Benz in Mexico City zu beginnen.
Beste Grüße aus Mexiko
Alexander van Woudenberg